Berliner AWO pro:mensch startet Energiesparprojekt
Neun Kitas der Berliner AWO pro:mensch starten umfassendes Energiesparprojekt
Mit spielerischer Wissensvermittlung kann schon bei den Kleinsten Begeisterung für umweltfreundliches Verhalten geweckt werden. Wenn dazu noch alle Mitarbeitenden der Kindertagesstätte aktiv werden, lässt sich ganz einfach das Klima schützen. Die AWO pro:mensch gGmbH hat darum Anfang 2025 ein umfassendes Energiesparprojekt in ihren neun Kitas gestartet. Mit der Umsetzung des auf drei Jahre angelegten Projekts ist das gemeinnützige Umweltinstitut UfU e.V. beauftragt.
Klimabildung sollte nicht erst in der Schule beginnen. Auch bei den Kleinsten können die Themen Energie und Klimaschutz kindgerecht im Kita-Alltag verankert werden. Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen zukünftigen Lebensweg. In den Kindertagesstätten der AWO pro:mensch gGmbH ist das Ziel darum klar: jedes einzelne Kind optimal fördern, um ihm möglichst gute Startchancen für seinen weiteren Lebens- und Bildungsweg zu eröffnen. Dabei soll die Klima- und Umweltbildung ein integraler Bestandteil sein.
Die AWO pro:mensch gGmbH hat darum Anfang 2025 ein umfassendes Energiesparprojekt in ihren neun Kitas gestartet. Es waren rund 30 Teilnehmende bei der Auftaktveranstaltung in der Kita Apfelbäumchen in Berlin-Reinickendorf dabei. Nach der Vorstellung der Ziele und dem Ablauf des auf drei Jahre angelegten Klimaschutzprojekts wurden an vier Stationen viele praktische Experimente und Aktionen vorgestellt. Die Teilnehmenden hatten sichtlich Freude daran und lernten vieles kennen, dass später vor Ort den Kita-Kindern spielerisch und altersgerecht Energiesparen und Klimaschutz näherbringt.
Bei dem über drei Jahre laufenden Energiesparprojekt geht es nicht nur um vielfältige Klima-Aktionen mit den Kindern. Auch die Kita-Leitungen, Pädagog*innen und Hausmeister*innen werden aktiv. Nach dem gemeinsamen Projektstart erfahren sie in Teamsitzungen und Fortbildungen, wo der Energieverbrauch in der jeweiligen Kita am höchsten ist und wie er ohne Komfortverluste reduziert werden kann.
Für Marion Schmidt, die Geschäftsführerin der AWO pro:mensch gGmbH, bietet das Energiesparprojekt gleich mehrere Vorteile: „Die AWO will mit allen Einrichtungen und Diensten noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden. Diesem Ziel fühlen wir uns verpflichtet und haben bewusst ein über drei Jahre laufendes Energiesparprojekt in unseren Kitas gestartet, das wir aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Kinder lernen spielerisch, Energie nicht zu verschwenden und tragen damit zu einer für uns alle lebenswerten Zukunft bei. Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden der Kitas einbezogen und senken so auch die Energiekosten für uns als Betreiber der Kitas.“
Im Rahmen des Projekts werden zu Beginn von den Expert*innen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU) e.V. alle energetisch relevanten Gebäude- und Nutzungsdaten erfasst und bei Bedarf durch eigene Verbrauchsmessungen ergänzt. Mit einem neuen digitalen Energiemanagement stehen alle Verbrauchsdaten zukünftig tagesaktuell zur Verfügung. Auf dieser Grundlage können die Heizungseinstellungen und der Verbrauch von Strom und Warmwasser gemeinsam mit der Gebäudeverwaltung bzw. den Hausmeister*innen und den Nutzenden optimiert werden.
Diese Maßnahmen sind unabhängig von eventuell erst später anstehenden energetischen Sanierungen und teuren Umbauten möglich, erläutert Daniel Buchholz. Er leitet das Kompetenzzentrum Klimaneutrale Schulen des gemeinnützigen UfU e.V.: „Seit mehr als 30 Jahren führt das UfU Energie- und Klimaschutzprojekte in Schulen und Kitas durch. Die Erfahrungen sind durchweg positiv und zeigen immer wieder, dass Kinder und Jugendliche mit viel Leidenschaft und kreativen Ideen beim Energiesparen mitmachen. Allein durch Achtsamkeit und Änderungen im Nutzungsverhalten lassen sich problemlos rund 10 % des Verbrauchs an Wärme und Strom senken, ohne kostspielige Investitionen oder Komfortverluste. Wir freuen uns sehr, dass die AWO pro:mensch gGmbH beispielhaft voran geht und diesen ‚Energiesparschatz‘ in ihren Kitas heben will.“
Im Bildungsbereich und hierbei insbesondere in Kitas und Schulen besteht ein besonders großes Potenzial, den Grundstein zu klimabewusstem Handeln zu legen. Das bekräftigt auch Henning Woolf, Bereichsleiter Kindertagesstätten der AWO pro:mensch gGmbH: „Die Kinder lernen Selbstwirksamkeit und können mit eigenen Ideen aktiv werden. Das ist besonders wichtig beim mitunter übermächtig erscheinenden Klimawandel und seinen Folgen. Wir machen die rund 1.000 Kinder in unseren Kitas fit für die Zukunft und das Erlernte können sie auch zuhause in der Familie umsetzen. Bei diesem Projekt profitieren alle Beteiligten.“
Die Energiespar-Aktionen mit den Kindern sind vielfältig und immer altersgerecht gestaltet. Für Oliver Ritter, Projektleiter beim UfU, eine wichtige Voraussetzung: „Kleine Kinder entdecken spielerisch ihre Umwelt. Mit großer Begeisterung lernen sie im Kita-Alltag, wo überall Strom verbraucht wird und warum es sinnvoll ist, sparsam mit ihm umzugehen. Dabei helfen z.B. die sog. Sonnenkinder ‚Lisa Licht‘ oder ‚Wilma Wärme‘. Warum wandert die Sonne und warum werden die Hände beim Reiben warm? Was haben die Heizungseinstellungen mit der Umwelt zu tun? Dazu werden z.B. auch gemeinsam Energiesparsprüche ausgedacht und eingeübt.“
Die AWO pro:mensch gGmbH ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft des AWO Landesverbandes in Berlin und somit Teil eines unabhängigen Spitzenverbands der Freien Wohlfahrtspflege. Aktuell besuchen rund 1.000 Kinder die neun Kitas der AWO pro:mensch gGmbH, die in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf betrieben werden.
Ansprechperson: Oliver Ritter
Klimaschutz konkret - Auftakt des Energiesparprojekts in Steglitz
Etwa 40.000 Menschen sind nach Aserbaidschan in die Hauptstadt Baku geflogen, um an der Weltklimakonferenz teilzunehmen. 2 Wochen haben sie verhandelt, um zu ermitteln, wie viel Geld die einzelnen Länder den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern für eine nachhaltige Entwicklung zur Verfügung stellen.
Dabei geht Nachhaltigkeit auch einfach: 10 Schulen aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf nehmen an der 3. Auflage des Kliq-Projektes teil. Klimaschutz im Schulalltag ist das Thema. Begleitet werden sie vom UfU-Projektteam: Jörg Ackermann, Janna Greisle, Sabine Weyland, Daniel Buchholz und Carola Zellmer.
Die angebotenen Workshopthemen reichen von Energierundgängen und Temperaturmessungen, über Klimakrise und Lüftungsverbesserung zu Fahrradkino und Erneuerbaren Energien.
Im Frühsommer wurde die 2. Auflage des Kliq-Projektes mit dem Publikumspreis der Klimaschutz-partner Berlin unter Führung der IHK ausgezeichnet. Besonders hohe Heizenergie-Einsparungen wiesen nach Energiebericht des Bezirks die Zinnowwald Grundschule, die Mühlenau-Grundschule und die Grundschule an der Bäke auf. Diese Schulen konnten ihren Energieverbrauch um durchschnittlich 14% senken. Die Wilma-Rudolph-Oberschule hat immerhin 7% Fernwärme (witterungskorrigiert) gespart.
Beim Stromsparen lag die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule mit 15% ganz vorne. Das freut die neue Klimaschutzbeauftragte des Bezirks Sina Haas, die das Projekt begleiten wird.
Auch dieses Jahr wirken wieder 10 Schulen bei Kliq 3.0 mit: Biesalski-Schule, Quentin-Blake-Grundschule, Friedrich-Drake-Grundschule, Fichtenberg-Oberschule, Käthe-Kruse-Grundschule, Peter-Lenné-Schule, Mühlenau-Grundschule, Grundschule am Stadtpark Steglitz, Wilma-Rudolph-Oberschule und Zinnowwald Grundschule.
Am 4.12.24 wird die Kick-off-Veranstaltung in der Mühlenau-Grundschule unter Teilnahme der Klimaschutzbeauftragten stattfinden.

Lange belegt war das Energie-Fahrrad beim Auftakt des diesjährigen FreiDay an der Zinnowwald Grundschule. Die Leistung, die Ellie gerade erbringt, reicht nur, um eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen.
Neue Herausforderungen für die Klimabildung durch Krisen und Fake-News
Demokratiefeinde, Wetterextreme, Kriege und leere öffentliche Kassen bringen neue Herausforderungen für die Klimabildung mit sich. Auch wenn diese Themen aktuell mitunter übermächtig erscheinen, gibt es Möglichkeiten für neue Ansätze und positive Vorbilder. Das hat die Fachtagung „Klimabildung in Zeiten multipler Krisen“ gezeigt, die am 7.11.2024 in Berlin-Charlottenburg stattfand.
Die Klimakatastrophe wird immer offensichtlicher. In vielen Regionen der Erde sind Hitzerekorde und Überflutungen fast schon der neue Normalzustand. Aber angesichts multipler weltweiter Krisen zeigt sich bei immer mehr (auch jungen) Menschen eine gewisse Müdigkeit für Klimathemen. Was bedeutet das für den Unterricht und die Lerninhalte in der Schule? Wo liegen die größten Hindernisse für gute Klimabildung und was hilft dagegen?
Diese und weitere Themen wurden bei der 26. Fachtagung Klimaschutz an Schulen „Klimabildung in Zeiten multipler Krisen“ von inspirierenden Gästen vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Eingeladen zur Teilnahme waren Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Aktive und Multiplikator*innen der Klimabildung aus Berlin. Nach drei Impulsvorträgen gab es in diversen Praxis-Workshops das Handwerkszeug für konkrete Änderungen im Schulalltag. Auch für das Networking mit anderen Aktiven war genügend Zeit.
Transformative Bildung nur ein ‚Add On‘?
Den ersten Impulsvortrag gestaltete Dr. Antje Brock vom Institut Futur der Freien Universität Berlin. Sie stellte unter dem Titel „Transformative Bildung für Nachhaltigkeit: Bisher nur ein ‚Add On‘ im Bildungssystem? Wie kann effektive Befähigung gelingen?“ anhand von Studienergebnissen und Metaanalysen den aktuellen Stand der Forschung vor. Gerade junge Menschen haben mitunter kein Vertrauen mehr in Problemlösungen, sie erleben eine Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen (kollektiven) Selbstwirksamkeit und der wahrgenommenen Größe der Nachhaltigkeitsprobleme. Das könne zu Überforderung, Verdrängung, Wunschdenken und Fatalismus führen. Bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) seien neue Ansätze gefragt, damit sich Lehrende und Lernende besser befähigt sehen für positive Veränderungen. Die Verlagerung vom Fuß- zum Handabdruck sei dabei ein guter Ansatz, um aktiv etwas für viele Menschen zu verändern.
Ist Wandern jetzt rechts?
„Naturliebe und Menschenhass: Rechte Narrative und Menschenfeindlichkeit in der Umweltbildung“ war das Thema des zweiten Impulsvortrags. Robin Bell von der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) der NaturFreunde Deutschland zeigte dazu Beispiele aus der Arbeit der Fachstelle. Dabei entpuppe sich bei genauem Hinsehen ein eigentlich harmlos anmutendes Survival-Training schon mal als Veranstaltung mit klarem Bezug zur Neonazi-Prepperszene. Natur- und Umweltschutz werden teilweise bewusst für „Heimatschutz und Volksschutz“ vereinnahmt. Dabei zeigten sich deutlich Bestandteile eines rechtsextremen Weltbildes und historische Kontinuitäten bis zur „Blut und Boden“-Ideologie. Erlebnis- und Umweltpädagogik führten dabei koloniale Kontinuitäten fort, die bis in das deutsche Kaiserreich zurückreichen. Publikationen und Bildungsangebote der Fachstelle sind unter www.nf-farn.de zu finden.
Die Futur3-Klasse des Goethe-Gymnasiums Lichterfelde
Die erste Klimaklasse Berlins wurde im dritten Impulsvortrag der Fachtagung von den Lehrern Sven Kozelnik und Stephan Noth vorgestellt. „Klimaschutz im Schulalltag – Erfahrungen einer aktiven Umweltschule“ konnten sie vom Goethe-Gymnasium Lichterfelde berichten, an dem beide die Futur3-Klasse betreuen. Bereits zum dritten Mal konnte jetzt eine Klasse des Beginner-Jahrgangs als Klimaklasse eingerichtet werden, es gab erneut mehr interessierte Schüler*innen als Plätze. Dabei galt es anfangs, viele Herausforderungen auf institutioneller und personeller Ebene zu bewältigen, obwohl das Goethe-Gymnasium schon seit vielen Jahren als Umweltschule und mit Klima-AGs aktiv ist. Für die Futur3-Klassen gibt es fächerverbindenden Unterricht, Kooperationen mit außerschulischen Lernorten und viele Stadt-, Kiez- und Schulprojekte, die gemeinsam mit den Schüler*innen entwickelt werden. Weitere Informationen gibt es auf der Schul-Website: https://goethe-gymnasium-lichterfelde.de/pluspunkte/futur3.
Im zweiten Teil der Tagung fanden diverse Praxis-Workshops statt. Hier gab es viele Informationen und Tipps für die Vor-Ort-Arbeit der Klimabildung. Die Themen waren vielfältig: Wie kann Klimaschutz trotz Zeit- und Ressourcenmangel im Schulalltag gelingen (UfU)? Wie lässt sich umweltfreundliche Mobilität für die ganze Schule erfolgreich umsetzen (BUND)? Sind Wandern und Schnitzen jetzt rechts – was hilft gegen rechte Narrative in der Natur- und Umweltbildung (FARN)? Passen kulturelle Bildung und Schools of Sustainability zusammen (HKW, UdK)? Klimabildung und städtische Infrastruktur – welche neuen Lehrmaterialien gibt es (KlimaMacher.berlin)? Wie funktioniert praktisches Energiesparen an Schulen – Methoden, Möglichkeiten, Motivation (UfU)?
Mit mehr als 80 Teilnehmenden zeigte die Nachfrage von Lehrenden aus dem Bereich der Umwelt- und Klimabildung erneut die große Relevanz einer solchen Fachtagung. Das Oberstufenzentrum Kraftfahrzeugtechnik hat die Fachtagung mit seiner Gastfreundschaft und den schuleigenen Räumlichkeiten unterstützt.
Die jährlich stattfindende Fachtagung ist Teil des prämierten Projekts KlimaVisionen und wird vom Kompetenzzentrum Klimaneutrale Schulen des gemeinnützigen Umweltinstituts UfU e.V. im Auftrag der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt durchgeführt. Bei Fragen und für mehr Informationen können Sie sich an Daniel Buchholz (daniel.buchholz@ufu.de) wenden. Die Fachtagung ist als offizielle Fortbildung des Landes Berlin anerkannt.
Projektauftakt im Stadthaus Halle „Klimaschutz kann Schule machen“
Klimaschutz kann Schule machen
Mit einer Auftaktveranstaltung im Stadthaus Halle startete am 12.09.2024 das Energiesparprojekt „Klimaschutz kann Schule machen“ wieder mit 6 Schulen der Stadt Halle (Saale) in das aktuelle Schuljahr. Das kommunale Projekt läuft nunmehr im siebten Schuljahr. Umgesetzt wird das Projekt an den Schulen durch das Unabhängige Institut für Umweltfragen e.V.
Über die Veränderungen im Nutzerverhalten bzw. technischen Anpassungen soll der Energieverbrauch in den Schulen gesenkt werden. Dabei stehen Stoßlüften, Lichtnutzung nur bei Bedarf sowie achtsamer Umgang mit Trinkwasser im Mittelpunkt. Ziel ist, dass über diese Maßnahmen tatsächlich Energie gespart und die Stadtkasse entlastet wird.
Auf der Auftaktveranstaltung begrüßte der Leiter des Dienstleistungszentrums Klimaschutz Herr Zwick alle Teilnehmer und sprach ihnen die Anerkennung und Unterstützung durch die Stadt Halle aus. Herr Kuhn vom Servicecentrum Gebäudemanagement hob die Zuarbeit der Schulen durch Infos bei Temperaturauffälligkeiten hervor. Dadurch kann die Verwaltung hier schneller Fehler beheben.
Herr Kliche, Geschäftsführer des UfU, berichtete von erfolgreichen Projekten zu Klimaneutralität in Schulen, die viele praktische Handlungsmöglichkeiten schaffen.
Schüler der Grundschule Neumarkt, des Georg-Cantor-Gymnasiums und der Grundschule Lessing stellten ihre Aktivitäten anschaulich vor. Die Schüler des Cantor-Gymnasiums haben sich angeregt durch das Projekt an einem Wettbewerb der EVH beteiligt und für ihre Schule ein PV-Balkonkraftwerk gewonnen.
Weiterhin sind die KGS Humboldt, KGS Hutten und die Grundschule Diemitz im Projekt aktiv.
Alle Schulen werden über ein Aktivitätsprämienmodell finanziell an den Einsparungen beteiligt.
Kontakt: Heiner Giersch

Erfolgreiche Abschlussveranstaltung in Birkenwerder mit beeindruckenden Ergebnissen!
Am vergangenen Freitag fand die Abschlussveranstaltung des Energiesparprojektes in Birkenwerder statt. Bürgermeister Stephan Zimniok zeichnete die Teilnehmer aus der Grundschule Pestalozzi, den Kitas Birkenpilz, Festung Krümelstein und Rumpelstilzchen sowie dem Rathaus Birkenwerder für ihr Engagement aus.
Diese Erziehungs- und Bildungseinrichtungen haben mit dem UfU in den letzten vier Jahren jeweils Energiesparprojekte durchgeführt. Diese Energiesparprojekte, welche das UfU seit mehr als 25 Jahren an Schulen und Kitas in Deutschland durchführt, haben mehrere Ziele: Zum einen soll durch Änderung des Nutzerverhaltens der Ressourcenverbrauch gesenkt werden. Zum anderen sollen vor allem die Kinder und Schüler*innen durch eben diese Änderung des Nutzerverhaltens Selbstwirksamkeit erfahren und anhand des Verbrauchs der eigenen Schule/Kita lernen, dass sie etwas bewegen können.
Dazu veranstaltet das UfU zahlreiche Projekttage zu Energie, Klimaschutz, Heizen, Ressourcenverbrauch und anderen Themen und schließt dabei auch das Lehrpersonal und Erzieher*innen mit ein.
Im Rahmen des Energiesparprojektes Birkenwerder wurden unter anderem umfassende Schulungen für die Mitarbeiter*innen des Rathauses sowie Erzieher*innen-Schulungen für die Kitas durchgeführt. So können die Lehrende ihr Wissen direkt an die Kinder weitergeben.
Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnten bedeutende Einsparungen erreicht werden: Insgesamt wurden Einsparungen von fast 14.000€ erreicht. Betrachtet man nur die beiden vergangen Jahre sind Einsparungen von 48.500€ erzielt worden. Insbesondere für Kommunen mit mehreren Schulen, sind die Energiesparprojekte besonders interessant, dass sie die oft klammen Kassen etwas entlasten, eine sinnvolle Bildungsmaßnahme sind und gleichzeitig auch etwas für den Klimaschutz tun. Die Umsetzung dieser führte zu insgesamt 22,24 Tonnen weniger CO2-Emissionen beim benötigten Strom und 89,83 Tonnen weniger CO2-Emissionen durch Einsparungen bei der Wärme.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Erfolg des Projekts ausschließlich durch Veränderungen im Nutzerverhalten erzielt wurde und nicht etwa durch neue technische Ausstattung oder Sanierung. Abschließend rief Bürgermeister Zimniok dazu auf, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung fortzusetzen.
Wer mehr über unsere Energiesparprojekte wissen möchte findet hier Informationen: www.ufu.de/energiesparen-an-schulen
Eure Schule oder Kita soll auch mitmachen? Schreibt eine E-Mail an oliver.ritter@ufu.de
Projekt "INA.KINDER.GARTEN" schließt erfolgreich das erste Projektjahr ab
Im Sommer 2023 startete das Energiesparprojekt in den Kindertagesstätten der INA.Kindergarten gGmbH in Berlin. In allen Einrichtungen wird versucht, mit Veränderungen im Nutzungsverhalten sowie technischen Anpassungen den Energieverbrauch zu senken. Neben energetischen Gebäudeanalysen spielt die Information und Fortbildung der Nutzer*innen eine große Rolle im Projekt. Durch das Energiesparprojekt werden die Menschen in den Einrichtungen tiefergehend für das Thema Energiesparen im Alltag sensibilisiert und damit befähigt, gemeinsam für den Klimaschutz in ihrer Einrichtung einen Beitrag zu leisten.
Im November fand eine Fortbildung und Austausch der betreuenden Hausmeister zu den technischen und baulichen Möglichkeiten des Energiesparens an den Einrichtungen statt. Hier ging es um eine energiesparende Betriebsführung der Haustechnik und den Erfahrungsaustausch der Kollegen untereinander.
Ab dem Herbst 2023 starteten an den Kitas und in den Räumen der Geschäftsführung die Vor-Ort-Termine mit Energierundgängen und Messungen durch UfU-Mitarbeitende zusammen mit dem jeweiligen Hausmeister und ein/er Vertreter*in der betreffenden Einrichtung, um den Zustand des Gebäudes und der Haustechnik in Bezug auf energetische Belange zu erfassen und zu dokumentieren. Dies bildete die Grundlage zur Entwicklung von Vorschlägen für Maßnahmen zur Energieeinsparung in den Einrichtungen. Die Ergebnisse dieser Energierundgänge wurden den jeweiligen Teams auf einem Besuch der Dienstbesprechungen in den Einrichtungen 2024 vorgestellt und erste konkrete, mögliche Strategien und Tipps zum Energiesparen an die Hand gegeben.
kliQ 2.0 ist KlimaSchutzPartner des Jahres 2024
Große Freude im UfU: Das Projekt kliQ 2.0 ist beim Wettbewerb „Klimaschutzpartner des Jahres 2024“ mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden. Das Fachpublikum der Berliner Energietage hatte die Wahl zwischen 18 eingereichten Projekten, kliQ 2.0 erhielt mit Abstand die meisten Stimmen. Der Preis wurde in der Berliner IHK durch Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, überreicht.
kliQ 2.0 wird aktuell an 10 Schulen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler können dabei ihre eigenen Ideen umsetzen. Ob als Energiedetektive dem Verbrauch von Strom und Wärme auf der Spur, aktiv strampelnd beim Fahrradkino oder in einem komplett eingenebelten Klassenraum für besseres Lüftungsverhalten: Kreative Einfälle für weniger Energieverbrauch und mehr Klimaschutz werden in den Klassen direkt umgesetzt.
Im Rahmen des Projekts erhalten die Schulen professionelle Unterstützung durch die Expert*innen des UfU. Die Erfolge des von der Senatsumweltverwaltung und dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf geförderten Projekts sind beachtlich. An der Wilma-Rudolph-Schule konnte der Heizenergieverbrauch um 7% reduziert werden, das hat mehr als 10.000 Euro eingespart. In mehreren Gebäuden der Mühlenau-Grundschule konnte der Energieverbrauch um mehr als 35% gesenkt werden.
Eindrücke aus dem Projekt:


Aktive Klima-Schulen der Stadt Oranienburg wurden ausgezeichnet
Was können wir an unserer Schule tun, um schnellstmöglich klimaneutral zu werden? Mit viel Engagement und kreativen Ideen sind Schülerinnen und Schüler von sechs städtischen Schulen in Oranienburg aktiv geworden. Sie wurden am 25. April 2024 bei einer Festveranstaltung in der Orangerie des Schlossparks Oranienburg durch Bürgermeister Alexander Laesicke geehrt.
Schulen gehören zu den höchsten Energieverbrauchern unter den öffentlichen Gebäuden. Klimaschutz und Energiesparen in Bildungseinrichtungen bringen damit einen dreifachen Gewinn: Die Haushaltskasse der Stadt wird geschont, das Klima weniger durch Emissionen belastet und die Schülerinnen und Schüler können das Gelernte auch zu Hause anwenden, mit der entsprechenden Breitenwirkung.
Die Stadt Oranienburg hat im April 2024 erstmals Klimaaktionstage durchgeführt. Eine Energiemesse auf dem Schlossplatz, Filmvorführungen, Vorträge und Entdeckertouren waren nur einige der Programmpunkte. Ein Highlight war die Abschlussveranstaltung der aktiven Klimaschulen am 25. April 2024 in der Orangerie des Schlossparks Oranienburg. Die teilnehmenden Schulen wurden durch Bürgermeister Alexander Laesicke in einem feierlichen Rahmen geehrt.
„Kinder sollen eigentlich viel von Erwachsenen lernen. Dabei gilt das gleiche auch umgekehrt: Ihr seid in vielen Dingen viel näher am Zahn der Zeit und dürft den Erwachsenen auch gerne sagen, wenn ihr wisst, wie etwas bessergeht. Gerade wenn es um so etwas Wichtiges wie den Klimaschutz geht“, ermunterte Bürgermeister Alexander Laesicke die Schülerinnen und Schüler, ihr erworbenes Klima-Wissen weiter zu streuen.
Im Jahr 2022 hat die Stadt Oranienburg ein Klimaschutz- und Energiesparprojekt für ihre städtischen Schulen gestartet. Es wird vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen – UfU e.V. und dem Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg durchgeführt. Im April 2024 konnten bereits zum zweiten Mal die aktiven Klima-Schulen der Stadt ausgezeichnet werden. Daniel Buchholz leitet das Kompetenzzentrum Klimaneutrale Schulen im UfU und ist begeistert: „Eigene Ideen entwickeln und diese gemeinsam in der Schule umsetzen: Das macht Kids richtig Spaß. Sie starten vor Ort ganz unterschiedliche Aktionen für mehr Klimaschutz. Fast nebenbei senken sie dabei die Energiekosten der Stadt und machen uns alle unabhängiger von teuren Energieimporten. Besser geht es kaum.“
Die Energiesparprojekte sind eine bewährte Kombination aus praktischen Experimenten und Projekten sowie Unterrichtseinheiten. Die Schülerinnen und Schüler bilden Energieteams, besichtigen mit Hausmeistern die Heizungsanlage und führen zahlreiche Messungen in der eigenen Schule durch. Im laufenden Schuljahr wurden vermehrt Langzeitmessungen mit sog. Datenloggern durchgeführt und ausgewertet. Außerdem war diesmal das richtige Lüftungsverhalten ein Hauptthema. Dabei kommt eine Nebelmaschine zum Einsatz, die gesundheitlich unbedenklichen Diskonebel im Klassenraum verteilt, bis der Raum komplett eingenebelt ist. Anschließend können verschiedene Lüftungsmethoden ausprobiert werden, und anhand des Nebels kann schnell gesehen werden, welche Lüftungsmethode die effektivste ist: Querlüftung
Im Unterricht und in AGs beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Fragen des Klimaschutzes und erarbeiteten eigene Ideen und Lösungen, mit denen an der Schule nachhaltig Energie gespart werden kann. So erfahren sie Selbstwirksamkeit und werden aktiv in die Prozesse der Schule eingebunden. Zum ersten Mal fand in diesem Schuljahr eine Fortbildung speziell für Hausmeister statt. Die Teilnehmenden von 16 Schulen und weiteren öffentlichen Gebäuden informierten sich über Energiekennwerte, Heizkurven, Absenktemperaturen und die wichtige Frage, wer in welcher Organisationseinheit die richtige Ansprechperson für gewünschte Änderungen ist.
„Das Schulprojekt ist ein wichtiger Beitrag für die angestrebte Klimaneutralität von Oranienburg“, erklärt Johanna Hornig, Klimaschutzmanagerin der Stadt. „Mit dem vielfältigen Programm der Klimaaktionstage zeigt Oranienburg, dass es die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz auch darüber hinaus ernst nimmt und umfassend voranbringen möchte.“
Das gemeinnützige Umweltforschungsinstitut UfU unterstützt das Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg bei der Durchführung der Projekte in den Schulen. Projektleiter Oliver Ritter vom UfU sieht die Erfolge: „Es wurde schon viel erreicht und wir freuen uns, dass die Stadt Oranienburg das Sparpotenzial auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit uns heben will. In dieser Runde haben mehr als 200 Schülerinnen und Schüler direkt teilgenommen, die mit den Aktionen an ihren Schulen insgesamt 2.300 Schülerinnen und Schüler erreicht haben.“
Bei der feierlichen Veranstaltung am 25. April 2024 in der Orangerie im Schlosspark Oranienburg haben mehrere Schulen ihre Projekte und Aktionen vorgestellt. Entsprechend vielfältig waren die Darbietungen der Schulklassen, die nacheinander mit ihren Lehrkräften auf die Bühne kamen. Sie stellten selbstgedrehte Videos, Klima-Gedichte, einen selbstgebauten Solar-Roboter und ein eigens komponiertes Lied vor. Rund 100 Kinder und Lehrkräfte waren bei der feierlichen Veranstaltung in der Orangerie dabei, die mit einem turbulenten Klima-Quiz für alle begann. Als teilnehmende städtische Schulen wurden in diesem Schuljahr ausgezeichnet: Comenius Grundschule, Grundschule Germendorf, Havelschule (Grundschule), Jean-Clermont-Oberschule, Neddermeyer Grundschule Schmachtenhagen und die Waldschule (Grundschule).
Das Klimaschutz- und Energiesparprojekt der Stadt Oranienburg hat damit auch im zweiten Jahr seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt und ist ein Erfolg. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte und vom UfU betreute Projekt wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt. Bis 2025 soll der Energieverbrauch der Schulen weiter kontinuierlich gesenkt und Nachhaltigkeitsthemen an Oranienburgs Schulen verankert werden. Das Projekt geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2021 zurück, der darauf abzielt, die Themen Klimaschutz und Energie stärker in die schulinternen Abläufe und Lehrpläne zu integrieren und weiter in die Bevölkerung zu tragen.
Erfolge im Energieeinsparprojekt an Potsdamer Schulen

Seit sieben Jahren begleitet das UfU in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Immobilien Service (KIS) und der Berliner Energie Agentur (BEA) ein Energieeinsparprogramm (EEP) an allen öffentlichen Potsdamer Schulen. Im Rahmen des Projekts werden die Einrichtungen dabei unterstützt, energiesparende Verhaltensweisen zu etablieren. Das Projekt lohnt sich. Dafür sprechen die Zahlen der ersten Hälfte des laufenden Schuljahres. Denn auch nach dieser langen Laufzeit können weiterhin Erfolge verzeichnet werden: Die Wärme- und Wasserverbräuche konnten im Vergleich zum Vorjahr um 3,9% und 3,7% gesenkt werden. Die Stromverbräuche stiegen dagegen absolut um 2,9%. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und insbesondere den Schulen ist somit gelungen!
Kontakt: marlies.bock@ufu.de
Energie gewinnen - aus gut sortiertem Müll!
An der Thonbergschule sprudeln weiter die Ideen zum Energiesparprojekt „Halbe-Halbe“: In diesem Schuljahr hat sich das Energieteam die Verknüpfung von Abfall und Energie als thematischen Schwerpunkt ausgesucht.

Dass es für die unmittelbare Umwelt hilfreich ist, Müll im Abfalleimer zu entsorgen, leuchtet ein. Darüber hinaus besteht mit dem Konzept „waste to energy“ („Aus Abfall wird Energie“) ein unmittelbarer Zusammenhang zur ressourcenschonenden Energieversorgung: Aus gut sortiertem Biomüll kann Biogas gewonnen werden. Dieses dient als Treibstoff und wird auch zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt.
Damit es mit der richtigen Mülltrennung klappt, die dafür notwendig ist, hat das Energieteam der Thonbergschule eine Fachkraft von der Stadtreinigung Leipzig eingeladen: Frau Günther überlegte gemeinsam mit dem Energieteam, was in welche Tonne kommt. An vielfältigen Beispielen von der alten Leuchte bis zum Pizzakarton übten dann alle gemeinsam das Mülltrennen. Besonders viel Spaß machte es den Schüler/-innen dabei, für das Sortieren den Original-Müllgreifer der Stadtreinigung zu verwenden.
Fürs Frühjahr 2024 plant das Energieteam der Thonbergschule eine Müllsammelaktion in der Umgebung der Schule sowie eine Exkursion zum Wertstoffhof mit einem Blick hinter die Kulissen. Auch der weitere Weg des Mülls, der in der Schule anfällt, nach dem Sortieren per Hand wird noch genauer in den Blick genommen.
Zudem bleibt das Energieteam dran, was den Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser angeht. Dabei spricht der bisherige Erfolg für sich: Im Schuljahr 2022/23 hatte die Thonbergschule unter den teilnehmenden Schulen die Nase vorne, was die Einsparung beim Stromverbrauch anging. Dies zeigt, dass sich Hausmeister, Lehrkräfte und Schüler/-innen hier engagiert einbringen.
