Marzahn-Hellersdorf wird erster Berliner Bezirk mit Energiemonitoring im Projekt

Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres führt das UfU ein neues Energiesparprojekte an Schulen in Marzahn Hellersdorf durch. Die Energiesparprojekte haben eine lange Tradition im UfU. In den letzten 25 Jahren hat das UfU mehr als 1000 Schulen im Bereich Energiesparen betreut und gemeinsam mit Lehrpersonal und Schüler*innen den Ressourcenverbrauch an Schulen gesenkt. Dass es jetzt auch zwei Projekte in Marzahn-Hellersdorf gibt freut uns besonders, denn in diesem Bezirk führen wir zum ersten Mal Energiesparprojekte durch.

Energiemonitoring – Zum ersten Mal Teil eines Energiesparprojektes

Die Energiesparprojekte an Schulen sollen Schüler*innen für Fragen des Energiesparens und des Ressourcenschutzes sensibilisieren und gleichzeitig durch das Ergreifen von Energiesparmaßnahmen Selbstwirksamkeitserfahrung vermitteln. Über einen Zeitraum von zwei Jahren führen wir an dem Melanchthon-Gymnasium und dem Siemens-Gymnasium vertiefte pädagogische Beratung durch und arbeiten gemeinsam mit den Schüler*innen an der Reduktion des Ressourcenverbrauchs der Schulen.

Neben der intensiven energietechnischen Untersuchung der Schule und der Etablierung eines Energieteams wird auch zum ersten Mal ein Energiemonitoring in ein Berliner Energiesparprojekt integriert. Im Gegensatz zu den bisherigen Projekten in Berlin bedeutet dies, dass der Energieverbrauch an den Schulen transparent, sowie Mehrverbräuche und Einsparerfolge schnell sichtbar gemacht werden. Dadurch wird die Motivation gestärkt und die Hausmeister*innen bekommen eine Qualitätskontrolle, um konkrete Maßnahmen zum Energiesparen validieren zu können. Das UfU stellt die hierfür die nötigen technischen Ressourcen zur Verfügung, unterstützt die Hausmeister*innen bei der Eingabe der Daten, führt Plausibilitätsprüfungen durch und wertet die Daten unter Anwendung einer Benchmarkanalyse aus.

Projektdetails:

In dem Projekt sollen nichtinvestive bis geringinvestive Maßnahmen identifiziert werden, um Energie einzusparen. Zu den nicht-investiven Maßnahmen gehören organisatorische Maßnahmen wie die Etablierung von Energieteams, die Optimierung der Anlagensteuerung der Heizung und die Implementierung oder Erweiterung eines Energiemanagements durch kontinuierliche Erfassung und Steuerung des Strom-, Wärme- und Wasserverbrauchs in Kooperation und engen Austausch mit dem bezirklichen Energiemanagement. Außerdem wird erörtert, wie eine kontinuierliche Sensibilisierung bei den Schüler*innen und Lehrer*innen für klimaschonendes Verhalten sichergestellt werden kann.

Zu den geringinvestiven Maßnahmen gehören z.B. Austausch von Thermostatventilköpfen, Austausch der Leuchtmittel und Installation von Präsenzschaltern, Austausch von Kaltwasserarmaturen oder der Einsatz von Wasserspareinsätzen.

Warum gibt es die Energiesparprojekte?

Die Energiekosten von öffentlichen Gebäuden in Deutschland belaufen sich jährlich auf ca. 6 Milliarden Euro! Dabei gehören Schulen allein aufgrund ihrer großen Anzahl, 32.206 Schulen in Deutschland, neben Krankenhäusern zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand und tragen somit auch zu einem hohen CO2-Fußabdruck bei. Mittelgroße Schulen haben ungefähre Energiekosten von 150.000 Euro im Jahr, Tendenz steigend. Nicht nur für klamme Kommunen und Schulträger ist deshalb die Reduktion der Verbräuche aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Schulen sind vielmehr auch Orte des Lernens und dienen als wichtige Multiplikatoren. Lernen Kinder hier früh, dass ihr eigenes Verhalten und ihr Umgang mit Ressourcen einen Unterschied machen kann, tragen sie dieses Wissen in ihrem Umfeld weiter und erleben gleichzeitig Selbstwirksamkeit in einer Zeit, in der globale Krisen wie der Klimawandel unveränderbar erscheinen. Mit unseren Energiesparprojekten lassen sich die Ressourcenverbräuche an Schulen im Schnitt um 10% senken.