Sofia

Im vergangenen April und Mai wurden sowohl in Bulgarien als auch in Rumänien die nächsten Meilensteine im Projekt „Klimaschutz durch Energieeffizienz – Einführung und Weiterentwicklung von Energiesparprojekten an rumänischen und bulgarischen Schulen“ erreicht. In Sofia stellten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der teilnehmenden Pilotschulen des Projekts ihre Zwischenergebnisse auf einer Meilenstein-Konferenz vor. Wenige Wochen später fanden in Bukarest Workshops für Kommunen statt.

Auf der Konferenz in Sofia war sehr deutlich zu erkennen, dass der Wissenstransfer durch die Studienreise der bulgarischen Lehrkräfte nach Berlin und durch die zusätzliche Festigung mithilfe der Lehrerfortbildungen in Bulgarien gut geklappt hatte und dass das Know-How sehr detailliert von den Lehrkräften verstanden und erfolgreich an die Kinder weitergegeben wurde. Die Schulen zeigten sehr großes Engagement in ihrer Projektarbeit, u. a. weil z. B. in manchen Schulen statt ein bis zu fünf Energieteams gebildet wurden, ein Schüler extra eine graphische Simulation eines virtuellen 360°C-Rundblicks um das Schulgebäude für die Präsentation seiner Schule programmiert hatte und andere Schüler wiederum wochenlang täglich Messungen durchgeführt hatten, um Energiepässe für einzelne Klassenräume zu erstellen.

Auffällig war insbesondere das Engagement der wahrscheinlich ärmsten der vier Pilotschulen. Die Hristo Masimov-Schule in Samokov hatte nämlich bereits zu diesem Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit ihrer Schulleitung mit eigenen Geldern erste Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen der Austausch der dünnen Eingangstür mit einer Doppelglastür sowie die Abdichtung von Fenstern. Weiterhin wurde in der Kantine von elektrischen Heizkörpern auf normale Heizkörper umgerüstet.

Außerdem wurde insgesamt anhand der Plakate und der pädagogischen Umsetzung des Energiesparprojekts deutlich, dass die vom bulgarischen Partner übersetzte fifty/fifty-Schulpaket-Broschüre von den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern viel genutzt worden war.

Ende Mai 2017 wurde in Bukarest an der Einführung eines Prämienmodells für die Schulen gearbeitet. Zunächst fand ein Workshop mit der Pilotkommune Mures statt, bei dem deutsche Erfahrungen zu   Maßnahmen zur Beteiligung der Gemeinde an Umweltprojekten durch Bildungsprogramme vorgestellt wurden und mit Personen aus der Stadtverwaltung zur langfristig erfolgreichen Umsetzung des Projekts diskutiert wurde.

Einen Tag später fand der größere „Workshop“, die Konferenz für Kommunen, statt. Die Veranstaltung, die über die Unterstützung der deutschen Botschaft in Bukarest verfügte, brachte Repräsentanten des Bildungsministeriums und von lokalen Behörden, die das Projekt unterstützen, zusammen.

Nachdem zu  verschiedenen Umsetzungsformen der Energiesparprojekte aus Deutschland berichtet wurde, erzählten Schulen von der Projektdurchführung an ihren Schulen,  ließen die Konferenzteilnehmer wissen, was sie im Projekt gelernt hatten und machten deutlich, wie wichtig es ist, dass die Schulen über die Unterstützung des Behörden verfügen. Nicht zuletzt sind die Schulen und die Ministerien nach einem Energieeffizienz-Gesetz verpflichtet, sich an Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz des Landes zu beteiligen.

Im weiteren Verlauf der Konferenz tauschen sich Schüler und Vertreter der Kommunen zu potentiellen Anreizsystemen aus, die die Schulen langfristig motivieren und an den Einsparungen beteiligen sollen. Der Vertreter des Bezirk 3 von Bukarest schlug vor, mit der Unterstützung des Verwaltung und des Ministeriums weitere Bezirke der Stadt für das Projekt zu gewinnen und Energiespar-Wochen an Schulen durchzuführen.

Darüber hinaus wurden am Nachmittag Wünsche und Ziele der Konferenzteilnehmer bzgl. des Projekts gesammelt und ihnen Zuständigkeiten den einzelnen Projektakteuren zugeordnet. Auch hier in Bukarest führten die Schüler während der Veranstaltungen immer wieder Messungen im Raum durch, um an den praktischen Aspekt des Projekts zu erinnern.