Neun Kitas der Berliner AWO pro:mensch starten umfassendes Energiesparprojekt
Mit spielerischer Wissensvermittlung kann schon bei den Kleinsten Begeisterung für umweltfreundliches Verhalten geweckt werden. Wenn dazu noch alle Mitarbeitenden der Kindertagesstätte aktiv werden, lässt sich ganz einfach das Klima schützen. Die AWO pro:mensch gGmbH hat darum Anfang 2025 ein umfassendes Energiesparprojekt in ihren neun Kitas gestartet. Mit der Umsetzung des auf drei Jahre angelegten Projekts ist das gemeinnützige Umweltinstitut UfU e.V. beauftragt.
Klimabildung sollte nicht erst in der Schule beginnen. Auch bei den Kleinsten können die Themen Energie und Klimaschutz kindgerecht im Kita-Alltag verankert werden. Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen zukünftigen Lebensweg. In den Kindertagesstätten der AWO pro:mensch gGmbH ist das Ziel darum klar: jedes einzelne Kind optimal fördern, um ihm möglichst gute Startchancen für seinen weiteren Lebens- und Bildungsweg zu eröffnen. Dabei soll die Klima- und Umweltbildung ein integraler Bestandteil sein.
Die AWO pro:mensch gGmbH hat darum Anfang 2025 ein umfassendes Energiesparprojekt in ihren neun Kitas gestartet. Es waren rund 30 Teilnehmende bei der Auftaktveranstaltung in der Kita Apfelbäumchen in Berlin-Reinickendorf dabei. Nach der Vorstellung der Ziele und dem Ablauf des auf drei Jahre angelegten Klimaschutzprojekts wurden an vier Stationen viele praktische Experimente und Aktionen vorgestellt. Die Teilnehmenden hatten sichtlich Freude daran und lernten vieles kennen, dass später vor Ort den Kita-Kindern spielerisch und altersgerecht Energiesparen und Klimaschutz näherbringt.
Bei dem über drei Jahre laufenden Energiesparprojekt geht es nicht nur um vielfältige Klima-Aktionen mit den Kindern. Auch die Kita-Leitungen, Pädagog*innen und Hausmeister*innen werden aktiv. Nach dem gemeinsamen Projektstart erfahren sie in Teamsitzungen und Fortbildungen, wo der Energieverbrauch in der jeweiligen Kita am höchsten ist und wie er ohne Komfortverluste reduziert werden kann.
Für Marion Schmidt, die Geschäftsführerin der AWO pro:mensch gGmbH, bietet das Energiesparprojekt gleich mehrere Vorteile: „Die AWO will mit allen Einrichtungen und Diensten noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden. Diesem Ziel fühlen wir uns verpflichtet und haben bewusst ein über drei Jahre laufendes Energiesparprojekt in unseren Kitas gestartet, das wir aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Kinder lernen spielerisch, Energie nicht zu verschwenden und tragen damit zu einer für uns alle lebenswerten Zukunft bei. Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden der Kitas einbezogen und senken so auch die Energiekosten für uns als Betreiber der Kitas.“
Im Rahmen des Projekts werden zu Beginn von den Expert*innen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU) e.V. alle energetisch relevanten Gebäude- und Nutzungsdaten erfasst und bei Bedarf durch eigene Verbrauchsmessungen ergänzt. Mit einem neuen digitalen Energiemanagement stehen alle Verbrauchsdaten zukünftig tagesaktuell zur Verfügung. Auf dieser Grundlage können die Heizungseinstellungen und der Verbrauch von Strom und Warmwasser gemeinsam mit der Gebäudeverwaltung bzw. den Hausmeister*innen und den Nutzenden optimiert werden.
Diese Maßnahmen sind unabhängig von eventuell erst später anstehenden energetischen Sanierungen und teuren Umbauten möglich, erläutert Daniel Buchholz. Er leitet das Kompetenzzentrum Klimaneutrale Schulen des gemeinnützigen UfU e.V.: „Seit mehr als 30 Jahren führt das UfU Energie- und Klimaschutzprojekte in Schulen und Kitas durch. Die Erfahrungen sind durchweg positiv und zeigen immer wieder, dass Kinder und Jugendliche mit viel Leidenschaft und kreativen Ideen beim Energiesparen mitmachen. Allein durch Achtsamkeit und Änderungen im Nutzungsverhalten lassen sich problemlos rund 10 % des Verbrauchs an Wärme und Strom senken, ohne kostspielige Investitionen oder Komfortverluste. Wir freuen uns sehr, dass die AWO pro:mensch gGmbH beispielhaft voran geht und diesen ‚Energiesparschatz‘ in ihren Kitas heben will.“
Im Bildungsbereich und hierbei insbesondere in Kitas und Schulen besteht ein besonders großes Potenzial, den Grundstein zu klimabewusstem Handeln zu legen. Das bekräftigt auch Henning Woolf, Bereichsleiter Kindertagesstätten der AWO pro:mensch gGmbH: „Die Kinder lernen Selbstwirksamkeit und können mit eigenen Ideen aktiv werden. Das ist besonders wichtig beim mitunter übermächtig erscheinenden Klimawandel und seinen Folgen. Wir machen die rund 1.000 Kinder in unseren Kitas fit für die Zukunft und das Erlernte können sie auch zuhause in der Familie umsetzen. Bei diesem Projekt profitieren alle Beteiligten.“
Die Energiespar-Aktionen mit den Kindern sind vielfältig und immer altersgerecht gestaltet. Für Oliver Ritter, Projektleiter beim UfU, eine wichtige Voraussetzung: „Kleine Kinder entdecken spielerisch ihre Umwelt. Mit großer Begeisterung lernen sie im Kita-Alltag, wo überall Strom verbraucht wird und warum es sinnvoll ist, sparsam mit ihm umzugehen. Dabei helfen z.B. die sog. Sonnenkinder ‚Lisa Licht‘ oder ‚Wilma Wärme‘. Warum wandert die Sonne und warum werden die Hände beim Reiben warm? Was haben die Heizungseinstellungen mit der Umwelt zu tun? Dazu werden z.B. auch gemeinsam Energiesparsprüche ausgedacht und eingeübt.“
Die AWO pro:mensch gGmbH ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft des AWO Landesverbandes in Berlin und somit Teil eines unabhängigen Spitzenverbands der Freien Wohlfahrtspflege. Aktuell besuchen rund 1.000 Kinder die neun Kitas der AWO pro:mensch gGmbH, die in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf betrieben werden.
Ansprechperson: Oliver Ritter